Nachhaltiger Konsum (2018-2020)
Transformationskorridore für Nachhaltigen Konsum
Konsum gilt als ein maßgeblicher Treiber globaler Nachhaltigkeitsprobleme und stellt somit für das Verständnis und die Förderung der im Rahmen von Future Earth avisierten Transformationsprozesse einen zentralen Ansatzpunkt dar. Nachhaltiger Konsum ist folglich ein eigener Zielbereich in der 2030-Agenda der Vereinten Nationen (SDG 12) und durch die direkten und indirekten Wirkungen des Konsumhandelns auch für viele weitere SDGs von großer Relevanz.
Eine übergreifende Anforderung an Ansätze zur Transformation gesellschaftlicher Konsummuster ist die Definition von Grenzen, die sich zum einen in Form von Ansprüchen auf minimale Konsumstandards und zum anderen in maximal tolerierbaren konsuminduzierten Belastungen manifestieren.
Die Arbeitsgruppe untersucht und definiert konkrete „Transformationskorridore“ unter Berücksichtigung des aktuellen Wissenstands und vor dem Hintergrund global-politischer Zielsetzungen wie den Zielen des Nationalen Programms für Nachhaltigen Konsum (NPNK) und den SDGs. Die Überlegungen werden im Hinblick auf ihre Implikationen für ressourcenintensiven Konsum von Haushalten in verschiedenen Lebensphasen (junge Erwachsene, Familien, Senior:innen) konkretisiert.
Der Schwerpunkt liegt auf den folgenden Fragen:
- Wie können Korridore für Nachhaltigkeitstransformationen definiert werden, die Ansprüche auf minimale Konsumstandards und maximal tolerierbare konsuminduzierte Belastungen reflektieren?
- Wie verhalten sich diese Transformationskorridore zum ressourcenintensiven Alltagskonsum?
- Was sind die Bedingungen für das Scheitern oder Gelingen nachhaltigen Konsums in verschiedenen Lebensphasen?
- Welche Rolle können nationale und globale Nachhaltigkeitsziele bei der Durchsetzung einer Transformation des ressourcenintensiven Alltagskonsums spielen?
Prof. Dr. Birgit Blättel-Mink, Institut für Soziologie, Goethe-Universität Frankfurt a.M.
Prof. Dr. Daniel Fischer, School of Sustainability, Arizona State University
Prof. Dr. Doris Fuchs, Zentrum für Interdisziplinäre Nachhaltigkeitsforschung, Universität Münster
Dr. Konrad Götz, Institut für sozial-ökologische Forschung, Frankfurt am Main
Prof. Dr. Melanie Jaeger-Erben, Institut für Sozialinnovation e.V. sowie Zentrum Technik und Gesellschaft, TU Berlin
Prof. Dr. Nina Langen, Institut für Berufliche Bildung und Arbeitslehre, Technische Universität Berlin
Dr. Sylvia Lorek, Sustainable Europe Research Institute Deutschland e.V., Berlin
Prof. Dr. Henrike Rau, Institut für Geographie, Ludwig-Maximilians-Universität München
Prof. Dr. Dr. Martina Schäfer, Zentrum Technik und Gesellschaft, TU Berlin
Arbeitsgruppensprecherin:
Zusammenfassende Dokumentation DFG‐Rundgespräch „Transformationskorridore für nachhaltigen Konsum in verschiedenen Lebensphasen“ (Berlin, 1. & 2. April 2019)
Das vorliegende Papier fasst die wesentlichen Ergebnisse des Rundgesprächs der AG „Nachhaltiger Konsum“ im Deutschen Komitee für Nachhaltigkeit in Future Earth zusammen, das am 1. und 2. April in Berlin stattgefunden hat.
Das Papier stellt im Folgenden zunächst die im Rahmen der Gruppenarbeit entwickelten Ergebnisse zu den drei in den Fokus genommenen Lebensphasen dar, um danach übergreifende Einsichten und Fragen für die weitere Arbeit der AG zu formulieren.
I. Ergebnisse der Gruppenarbeit
Jugendliche
Es wurde diskutiert, dass die Lebensphase Jugendliche in zwei Untergruppen geteilt werden kann: In die 13 bis 19‐ (Adoleszenz) und die 20 bis 25‐Jährigen (Postadoleszenz). Beide Phasen umfassen aktuell zwischen 8 und 10 Prozent der deutschen Bevölkerung. Beiden Gruppen ist gemeinsam, dass sie sich in der Bildungs‐ bzw. Ausbildungsphase befinden, d.h. noch nicht Fuß gefasst haben auf dem Arbeitsmarkt und in der Regel noch keine Familie gegründet haben, In dieser Phase werden gleichwohl die Grundlagen für spätere Entscheidungen mit fundamentalen Auswirkungen auf den alltäglichen Konsum und dessen Ressourcenintensität gelegt. Aufgrund ihrer Lebenslage und dem noch begrenzten Einkommen gehören sie in der Regel noch nicht zu den Bevölkerungskreisen mit dem größten ökologischen Fußabdruck, obwohl zum Beispiel in den Bereichen Kleidung oder Freizeitmobilität bereits Ausschläge in Richtung eines größeren Fußabdrucks zu beobachten sind.
Als Ausgangslage der Diskussion wurden folgende Hypothesen in Bezug auf die Herausforderungen
und Gelegenheitsfenster für nachhaltigen Konsum aus Forschung und Literatur abgeleitet:
1. Jugendliche sind in hohem Maße von ihren Peer Groups beeinflusst.
2. Soziale Medien sowie Informations‐ und Kommunikationstechnologien (IKT) spielen eine
große Rolle bei heutigen Jugendlichen.
3. Die Bildungs‐ und Ausbildungseinrichtungen können Einfluss auf die Orientierungen und alltägliche, soziale Praktiken nehmen.
4. Gerechtigkeit, Verantwortung und die Etablierung klimaverträglicher Lebensstile sind im Interessenfokus eines sichtbaren Teils der Jugendlichen.
5. Jugendliche sind aktivierbar für gesellschaftliches Engagement, aber sie planen dieses Engagement nicht langfristig.
6. In höheren Bildungsgängen sind Jugendliche leichter für Verantwortungs‐ und Gerechtigkeitsfragen aktivierbar als in niedrigeren Bildungsgängen.
7. Viele Jugendliche sind interessiert an und offen für Umweltschutz und für nachhaltiges Engagement.
8. Nachhaltiger Konsum wird dann gelebt, wenn es in der Peer Group geschätzt wird.
9. Nachhaltiger Konsum wird eher bei Themen des Nahbereichs gelebt (Ernährungs‐, Gesundheitsthemen, IKT).
Die Hypothesen wurden in der Gruppenarbeit kontrovers diskutiert, im Prinzip aber unterstützt. Es wurden folgende Modifikationen vorgeschlagen:
Hinsichtlich der Rolle von Transformationskorridoren für nachhaltigen Konsum ergeben sich daraus folgende Thesen:
1. Jugendliche können ggfs. für „radikalere“ Ansätze wie das Denken in (Ober‐)Grenzen des Konsums gewonnen werden. Hier sind die Peer Groups, aber auch die Bildungs‐ und Ausbildungseinrichtungen von hoher Relevanz.
2. Aufgrund der Sinn‐ und Gerechtigkeitsorientierung sowie den auf dem (in der Regel) begrenzteren Einkommen resultierenden eigenen Erfahrungen ist die Notwendigkeit von Minimalstandards des Konsums für Jugendliche eher nachvollziehbar.
3. Aufgrund des in der Regel begrenzten Einkommens sind Überschreitungen von Maximalgrenzen des Konsums bei vielen Jugendlichen noch weniger umfassend vorhanden und können durch gezielte Maßnahmen in einzelnen Konsumbereichen adressiert werden.
4. Allerdings ist die Frage, inwieweit eine Bildung zum kritisch‐denkenden Individuum vorausgesetzt werden muss, damit der Korridor nicht als Gängelung interpretiert wird.
5. Auch muss die Offenheit für Zukunftsüberlegungen zusammen mit dem Wunsch nach Eigenwirksamkeit gedacht werden: Korridore/Regeln des Konsums sind bottom‐up nicht top‐down zu entwickeln, damit die Jugendlichen/jungen Erwachsenen sie sich zu eigen machen können.
- Jugendliche sind offen für nachhaltiges Engagement, vor allem, wenn die Peer Group das unterstützt.
- Jugendliche erlauben sich leichter extreme und radikale Einstellungen zu Umweltthemen als Menschen in späteren Lebensphasen. Die Radikalität öffnet auch die Bereitschaft zu umfassenden Transformations‐ und Veränderungsprozessen und zur Anerkennung vom Anrecht aller Menschen auf die Befriedigung „geschützter“ Bedürfnissen. Dadurch, dass sich die Jugendlichen in einer Art „Moratorium“ befinden, können sie auch radikalere Ideen und Bewegungen unterstützen (siehe tendenziell Friday for Future, Extinction Rebellion Attac, Occupy, Ende Gelände, …), ohne einen Interessenausgleich zwischen Akteursgruppen mitdenken zu müssen. Jugendliche denken kurzfristiger und haben die Folgen für das jetzige Wirtschaftssystem nicht notwendigerweise im Blick.
- Der in diesem Sinne freie Blick auf aktuelle Zustände kann daher insofern zu „sozialem Wandel“ führen, als dass das kompromisslose Eintreten der Jugend für Nachhaltigkeit die „Lähmung“ bzw. Unbeweglichkeit der Erwachsenen zum Schwanken bringen kann.
- Möglicherweise verliert Konsum bei den heutigen Jugendlichen seinen demonstrativen Wert zugunsten der Vielfalt und damit auch der Toleranz. Die Beteiligung an Events wie Demonstrationen, Flash/Carrotmobs oder Schnippeldiscos und somit das gemeinsame Erleben in der Gruppe ist Jugendlichen wichtiger als der singuläre Konsum von Gütern. Dies bedeutet, dass es möglich wird, nachhaltiges Handeln als eine von vielen möglichen „Anlässen“, gemeinsam etwas zu erleben, zu konnotieren und zu etablieren Emotionale Beweggründe, nicht unbedingt „Expertenwissen“ sind dabei oft entscheidend.
- Die Kurzfristigkeit des Engagements und die mögliche Flüchtigkeit entsprechender Emotionen und Werte, Interessen und Handlungen ist jedoch möglicherweise wenig stabil.
- Gleichzeitig ist diese Phase relevant für die Prägung zukünftiger Konsummuster und ihrer Ressourcenintensität.
Hinsichtlich der Rolle von Transformationskorridoren für nachhaltigen Konsum ergeben sich daraus folgende Thesen:
1. Jugendliche können ggfs. für „radikalere“ Ansätze wie das Denken in (Ober‐)Grenzen des Konsums gewonnen werden. Hier sind die Peer Groups, aber auch die Bildungs‐ und Ausbildungseinrichtungen von hoher Relevanz.
2. Aufgrund der Sinn‐ und Gerechtigkeitsorientierung sowie den auf dem (in der Regel) begrenzteren Einkommen resultierenden eigenen Erfahrungen ist die Notwendigkeit von Minimalstandards des Konsums für Jugendliche eher nachvollziehbar.
3. Aufgrund des in der Regel begrenzten Einkommens sind Überschreitungen von Maximalgrenzen des Konsums bei vielen Jugendlichen noch weniger umfassend vorhanden und können durch gezielte Maßnahmen in einzelnen Konsumbereichen adressiert werden.
4. Allerdings ist die Frage, inwieweit eine Bildung zum kritisch‐denkenden Individuum vorausgesetzt werden muss, damit der Korridor nicht als Gängelung interpretiert wird.
5. Auch muss die Offenheit für Zukunftsüberlegungen zusammen mit dem Wunsch nach Eigenwirksamkeit gedacht werden: Korridore/Regeln des Konsums sind bottom‐up nicht top‐down zu entwickeln, damit die Jugendlichen/jungen Erwachsenen sie sich zu eigen machen können.
Mittlere Lebensphase
Hinsichtlich der mittleren Lebensphase gehen wir in unseren Überlegungen davon aus, dass der Konsum in dieser Phase durch entscheidende Weichenstellungen hinsichtlich des Einstiegs in den Beruf und eine mögliche Familiengründung geprägt ist.
Aus der Literatur wurden folgende Hypothesen zu den Herausforderungen und Gelegenheitsfenstern für nachhaltigen Konsum abgeleitet:
1. Es gibt eine Zunahme der Konsumbedarfe und Langfrist‐Entscheidungen.
2. Gleichzeitig nehmen auch Ambivalenzen und Trade‐Offs zu.
3. Es existiert ein erhöhter Aushandlungsbedarf bei gleichzeitig sinkender Zeitsouveränität.
4. In dieser Phase finden strukturelle Weichenstellung für ressourcenschwere/‐leichte Konsummuster statt (Wohnort, Wohnungsgröße, Anschaffungen).
5. (Nicht) nachhaltige Entscheidungen können eine langfristige Wirksamkeit entfalten.
Die Ergebnisse des Rundgesprächs stützen diese Hypothesen zum Teil, werfen jedoch auch fundamentale Fragen auf:
- Die „mittlere Lebensphase“ umfasst im Vergleich zu den beiden anderen Phasen die längste Zitspanne, daher ist es wahrscheinlich notwendig, hier stärker zu differenzieren. Eine Möglichkeit besteht darin, die verschiedenen Haushaltsformen feiner zu kategorisieren, um beispielsweise die Diversität familiärer Lebensformen jenseits stereotyper Familienbilder und auch damit verbundene Unterschiede in sozio‐ökonomischen Lebenslagen zu berücksichtigen.
- Anstelle eines Fokus auf die mittlere Lebensphase also solche, könnte es sich anbieten, bestimmte kritische Lebensereignisse und biographische Entscheidungsmomente (Ausbildungs- und Berufswahl, Wohnungssuche, Geburt von Kindern etc.) herauszugreifen und diese mit dem Fokus auf Gelegenheitsfenster der Veränderung von Konsumpraktiken und Weichenstellungen für ressourcenschwere oder ‐leichte Konsummuster hin zu betrachten.
Darüber hinaus werden folgende Thesen formuliert:
1. In der mittleren Lebensphase bzw. im Übergang vom Jugend‐ zum Erwachsenenalter steigt die Anzahl notwendiger Konsumentscheidungen. Es müssen mehr Konsumbereiche eigenständig gestaltet werden. Die Bedarfe an sich nehmen hingegen nicht zu.
2. In der mittleren Lebensphase gibt es verschiedene „Wellen“ oder Kumulationen von Gelegenheitsfenstern sowie Phasen und Zeiträume, in denen eher wenige Veränderungen stattfinden (können) und die einmal eingeschlagenen Pfade weiter beschritten werden.
3. Pfadabhängigkeiten können nicht nur struktureller Art sein (z.B. Kauf einer zu großen Wohnung oder eines mit dem ÖPNV schwer erreichbaren Hauses), sondern auch „ideologisch“
begründet sein, wie beispielsweise die Orientierung an/ das Bedürfnis nach hohem Komfort, die frühe Konsumentscheidungen strukturiert hat und bei folgenden Konsumentscheidungen immer wieder reproduziert wird.
4. Besonders beachtenswert ist die (mangelnde) Verfügbarkeit von Zeit bzw. Zeitsouveränität und deren Einfluss auf Entscheidungen bei Gelegenheitsfenstern. In der mittleren Lebensphase können insbesondere verfügbare und zugängliche Dienstleistungen (Haushalt, Kinderbetreuung, Mietangebote, etc.) eine signifikante Rolle spielen, um einerseits Souveränität zu gewinnen, sie beeinflussen andererseits aber wieder die Konsummuster bzw. werden Teil davon.
5. In bestimmten Lebenssituationen bzw. ‐phasen ist der soziale Einfluss auf die eigene Wahrnehmung und Definition von „Satisfiern“ (Produkte und Dienstleistungen zur Bedürfnisbefriedigung) besonders intensiv, beispielsweise bei der Geburt von Kindern (insbesondere erstes Kind). Hier ist gleichzeitig der Bedarf an Orientierung groß, Werbung und Marketing können beispielsweise zu Überkonsum anregen, während die betroffenen Personen gleichzeitig nicht dazu kommen, über eigene Erfahrungen die passenden Satisfier zu finden.
Hinsichtlich der Rolle von Transformationskorridoren für nachhaltigen Konsum ergeben sich daraus folgende Überlegungen:
- Da sich keine einheitliche „mittlere Lebensphase“ definieren bzw. empirisch beobachten lässt, kann der Ansatz der Korridor auch nicht für die gesamte Phase angewendet werden. Zu überlegen wäre, ob aus der Korridorperspektive ein Set idealtypischer Konsumbiographien bzw. Entscheidungen zu den oben identifizierten Gelegenheitsfenstern formuliert werden könnte, das dann als normative Folie über empirische Beobachtungen gelegt wird. Dieser Vergleich kann aufzeigen, wo und warum Bedürfnisse über nicht‐nachhaltige Satisfier befriedigt werden und wie und warum bestimmte eingeschlagene Pfade über ein sozial und ökologisch verträgliches Maß hinausgehen.
- Auf dieser Basis könnten Maßnahmen abgeleitet werden, die an den Gelegenheitsfenstern Weichenstellung in Richtung nachhaltiger Alternativen ermöglichen.
Senior:innenalter
Hinsichtlich der Phase des Senior:innenalters gehen wir in unseren Überlegungen davon aus, dass sich Konsum in dieser Phase durch das Ausscheiden aus dem Berufsleben sowie sich verändernde physische und ggfs. materielle Bedingungen wandelt.
Aus der Literatur leiteten wir folgende Hypothesen in Bezug auf die Herausforderungen und Gelegenheitsfenster für nachhaltigen Konsum ab:
1. In dieser Phase kann es zu einer Reduktion der Konsumbedarfe aber auch dem Auftreten neuer Bedürfnisse kommen.
2. Zunehmende Einschränkungen können auftreten, die physischer oder materieller Natur sein können und zu abnehmender Flexibilität führen.
3. Es kommt zu einer Zunahme von Zeitsouveränität.
4. Über ehrenamtliches Engagement können sich Gelegenheitsfenster für die (Mit‐)Gestaltung von individuellen und kollektiven Konsummustern entwickeln.
5. Es kann zu einem erhöhten Komfortbedarf kommen.
6. Eine Verringerung von Konsum ist zum Beispiel in Verbindung mit altersgerechtem Wohnen möglich.
7. Durch die Befriedigung bisher unerfüllter Konsumwünsche (z.B. Reisen) kann es aber auch zu einer substanziellen Ausweitung des ressourcen‐intensiven Konsums kommen.
Auch hier stützen die Ergebnisse des Rundgesprächs diese Hypothesen zum Teil, zeigen aber auch wesentliche Notwendigkeiten und Möglichkeiten der Weiterentwicklung auf:
- Auch für die Senior:innen wird eine Differenzierung vorgeschlagen. Die These lautet, dass es zum einen die „jüngeren Alten“ (Marktforschungskürzel: Silver Ager etc.) gibt, die in einer Phase sind, in der das Alter genossen wird. Ob der ökologische Fußabdruck dadurch aber absolut oder relativ – größer wird, ist empirisch zu klären. Zum anderen gibt es die Gruppe der „alten Alten“, also die Zeitspanne, in der das Alter eher zur Belastung wird. Die Gesundheit und damit die Mobilität sind immer stärker eingeschränkt, was dazu führt, dass der Fußabdruck eher kleiner wird. Der Übergang ist ein qualitativer Sprung, der häufig so um das Alter 80 Jahre gesehen wird.
- Gleichzeitig muss zwischen Alter und Kohorten unterschieden werden. Während die These, nach 80 beginne im Schnitt die Phase der „alten Alten“, mit Lebensalter argumentiert, ist die Frage, was das Besondere der heutigen Alten ausmacht, eine Kohortenfrage.
- Die in dieser Phase bestehenden Herausforderungen können weiter spezifiziert werden:
Wenn wir von der im Workshop betonten Perspektive ausgehen, dass jede Lebensphase eine Herausforderung ist, die unausweichlich bewältigt werden muss, dann muss im Alter die Aufgabe der nachlassenden Energie, der nachlassenden körperlichen und geistigen Fitness, der geringeren Beweglichkeit, die Auseinandersetzung mit der Endlichkeit des Lebens und mit dem nahenden Tod bewältigt werden. Zentrale Herausforderungen der Lebensphase sind Trennungen, Tod, die Perspektive wird kürzer; im Schnitt ist ‐ geschlechtsspezifisch unterschiedlich ‐ weniger Geld vorhanden.
Freundschaften und Bekanntschaften werden weniger. Es sind außerdem Entscheidungen notwendig, was an die nächste Generation weitergegeben soll.
Es wird die, zu überprüfende, These aufgestellt, dass mit der geringeren Restlebenszeit eine größere Offenheit für Fragen der Nachhaltigkeit, also für Fragen, die über die eigene Zukunft hinausreichen, einhergeht. Die Werte würden sich im Hinblick auf die subjektive Restlebenszeit verändern. Ziele, die außerhalb der eigenen Lebenszeit liegen, würden wichtiger, man sei nicht mehr so stark auf die eigenen Bedürfnisse fokussiert. Das Verantwortungsgefühl für die Welt kann als Gelegenheitsfenster begriffen werden. Wer auf ein langes Leben zurückblickt habe eine stärkere Sensibilität für Zukunftsfragen, eine Offenheit für Sinnfragen. Dies sei auch verbunden mit der Sorge um die Lebensbedingungen für die nächsten Generationen (die eigenen Kinder und Enkel).
Alter kann – in unserem Kontext und aus der Ressourcenperspektive – zunächst einmal eine Chance für nachhaltigen Konsum bieten. Kürzere verbleibende Lebenszeit könnte geringeren Neu‐Konsum langlebiger Konsumgüter bedeuten.
Auch die These, dass mehr Zeitsouveränität vorhanden ist, wird aufgestellt. Die Älteren sind nicht mehr in der Tretmühle des rastlosen mithalten Müssens, es gibt daher ein geringeres Bedürfnis nach demonstrativem Konsum (Gegenthese: rastlose „jüngere Alte“, die nie Zeit haben).
Dem wird die These gegenübergestellt, es könnte auch einen nachholenden Konsum bei den jüngeren Älteren, insbesondere bei Reisen, geben. Diese Unterschiede könnten aber auch milieuabhängig sein: Sparsamkeit und Verzicht vs. Tendenz zu Hedonismus.
Die neue Abhängigkeit vom Internet ist ein Problem für die älteste Generation (bzw. der Nonliners), da Services teilweise komplett ans Internet gebunden sind.
Die Möglichkeit, etwas zu schenken/weiterzugeben ist Teil der Lebensqualität/Lebensfreude von Älteren. Ggf. kann daran mit Angeboten angeknüpft werden.
Als Chance für Transformationsfähigkeit gilt der Erfahrungshintergrund vieler Veränderungen im Lebensverlauf – das könnte bei den alten Alten Gelassenheit im Umgang mit Wandel bedeuten (Gegenthese: Altersstarrsinn). Bei den alten Alten gibt es außerdem die harten Sparsamkeitserfahrungen der Nachkriegszeit, an die angeknüpft werden könnte. Die „jungen Alten“ haben dagegen keine Verzichtserfahrungen gemacht.
Für die weitere Arbeit der AG ergeben sich darüber hinaus folgende Anregungen:
1. Die Unterscheidung zwischen Bedürfnisfeldern wird als erfolgsversprechend für konkretere Einblicke in die Herausforderungen, Möglichkeiten und Grenzen eines nachhaltigen Konsums in dieser Lebensphase gesehen. Als Beispiele wurden die Bedürfnisfelder Wohnen, Gesundheit, Mobilität und Ernährung diskutiert:
a. Wohnen:
- In der Altersphase gibt es häufig, etwas weiter zu geben, zu vererben. Beim Wohnen gilt es Gelegenheitsfenster zu nutzen, wie die Weitergabe nachhaltig gestaltet werden kann. Z.B. werden Einfamilienhäuser (auch Autos) von den Jungen oft gar nicht mehr gewollt.
- Bei den jungen Alten, im Sinne der 68er, gibt es den WG‐Erfahrungsschatz, der jetzt in Projekte des gemeinschaftlichen/solidarischen Wohnens eingebracht werden könnte.
- Beim Wohnen gilt das aber nur für eine Minderheit, bei den meisten besteht Pfadabhängigkeit. Ein hoher Prozentsatz wohnt seit 30 Jahren im selben Haus und möchte nicht ausziehen, auch wenn die Wohnung/ das Haus nicht auf das Altern ausgerichtet sind (zu groß, um sie sauber zu halten, nicht barrierefrei, nicht in der Nähe von Versorgungseinrichtungen/ÖPNV etc.). Der Wechsel stellt eine große Herausforderung dar; hier besteht Bedarf für niederschwellige Angebote, aufsuchende Beratung und Alternativmöglichkeiten/Wohnungen, die sich die Zielgruppe leisten kann. Problem/Herausforderung ist hier die Vereinzelung im Alter mit (zu) großem Wohnraum pro Person.
- Eine weitere Herausforderung ist der Komfortbedarf (thermische Behaglichkeit), die im Alter steigt, daraus ergibt sich ein Mehrbedarf an Heizung und Kühlung.
b. Gesundheit
- Die wichtiger werdende Gesundheitsthematik könnte ein Gelegenheitsfenster sein, um den Zusammenhang zwischen eigener Gesundheit und Umweltgesundheit zu vermitteln. Die erhöhte Verwundbarkeit für Klimawandelereignisse (z. B. bei Hitzewellen) wird persönlich fühlbar. Das Thema „gesunde Ernährung“, das große Schnittmengen mit „nachhaltiger Ernährung“ aufweist (wenig Fleisch, wenig Genussmittel etc.) gewinnt an Bedeutung bei entsprechenden gesundheitlichen Beeinträchtigungen (z.B. Gefahr Herzinfarkt).
c. Mobilität
- Gebrechlichkeit: Alte sind nicht mehr so mobil und können ab einem gewissen Alter nicht mehr Auto fahren. Die Attraktivität des nahräumlichen Umfelds und die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum spielen in dieser Lebensphase (ähnlich wie in der mit kleinen Kindern) eine wichtigere Rolle (zu Fuß gehen, bei den jüngeren Alten Fahrradfahren). Maßnahmen: Man könnte stärker nach Alternativen zur Automobilität suchen und das Alter als Gelegenheit für eine Stadt der kurzen Wege nutzen. Es bestehen also Synergien zwischen den ohnehin angestrebten Zielen einer nachhaltigen Mobilität (kurze Wege, Nutzungsmischung) und den Bedürfnissen der Älteren.
- Es stellt sich die Frage, was bei den Älteren qualitativ definierte Grenzen sein könnten: Ein gutes ÖV‐Mobilitätsangebot als Anreiz zur Auto‐Abschaffung, eine gute Nahversorgung, Nutzungsmischung, entsprechende Serviceangebote zur Minimierung der Wege.
d. Ernährung
- Mahlzeiten sind strukturierend für den Alltag, aber es wird auch die empirisch zu überprüfende These aufgestellt, die Bedeutung guten Essens ließe im hohen Alter eher nach. Qualitativ hochwertiges/nachhaltiges „Essen auf Rädern“ wäre ein sinnvolles Angebot.
II. Ergebnisse der Diskussionen im Plenum
Übergreifende Ergebnisse
Das Anliegen der AG, den Fokus auf Lebensphasen mit der Frage von Transformationskorridoren zu verbinden stieß auf großes Interesse und führte zu spannenden Diskussionen. Es wurde angeregt, die „ambitionierte“ Idee weiter zu verfolgen und ggfs. zu versuchen, sie exemplarisch umzusetzen.
Gleichzeitig wurden aber auch Herausforderungen eines solchen Zugangs deutlich. Aus dieser Diskussionslage ergaben sich eine Reihe von Anregungen für die AG im Speziellen und Forschung zu nachhaltigem Konsum generell:
Für alle drei Lebensphasen, insbesondere aber für die mittlere, wurde die Heterogenität der jeweils in den Blick genommenen Gruppe betont. Dies betrifft sowohl Fragen von leichter identifizierbaren Sub‐Gruppen (Adoleszenz/Post‐Adoleszenz bei den Jugendlichen, Silver Ager/alte Alte bei den Senior:innen) als auch eine große Heterogenität in privater Lebensform, sozioökonomischem Status und inkorporiertem kulturellen Kapital. Insofern könnte es sich anbieten, eher auf verschiedene typische Lebensverläufe und spezifische biographische Gelegenheitsfenster zu fokussieren. Diese Perspektive fruchtbar mit dem Konzept der Korridore wurde als konzeptionell und empirisch sehr herausfordernd empfunden, zum Teil wurde diskutiert, ob eine Verbindung überhaupt sinnvoll ist. Interessant könnte sein, diejenigen Faktoren bzw. Bedingungen zu fokussieren, die an einem bestimmten Gelegenheitsfenster zum Einschlagen ressourcenintensiver oder ressourcenleichter Konsumpfade führen. So könnte zielgruppenspezifisch zum einen die Auswirkungen von Gelegenheitsfenstern auf Grenzen des Konsums betrachtet werden. Zum anderen könnte beobachtet werden, wie verschiedene Bedürfnisse sich verändern und welche Satisfier zu ihrer Befriedigung relevant werden. So wurde sich (über alle Lebensphasen hinweg) eine hohe Kommerzialisierung von Bedürfnissen bzw. Satisfiern festgestellt: Für jedes (ggf. auch neu entstehende) Bedürfnis findet sich ein Angebot oder eine passende Dienstleistung als Instant‐Lösung. Eine interessante Frage könnte sein: Wie können die Reflexivität und Selbstbeobachtung in entscheidenden Momenten erhöht werden, so dass nicht direkt zur „schnellen Konsumlösung“ gegriffen wird, sondern auch alternative und möglicherweise nachhaltigere Satisfier in das Blickfeld kommen, die Konsum innerhalb sozial‐ und ökologisch verträglicher Grenzen halten?
Neben der Verbindung einer Perspektive auf Lebensphasen/Gelegenheitsfenster und Korridore/Grenzen ist auch eine getrennte Verfolgung der beiden Perspektiven weiterhin sinnvoll, bzw. gibt es für beide Perspektiven spezifische Anregungen:
Lebensphasen/Lebensverläufe und Gelegenheitsfenster
Die Gruppe wird ermuntert, die Befassung mit Lebensphasen/Gelegenheitsfenstern und ihrer Verschränkung mit Umwelträumen zu vertiefen. Es könnte sinnvoll sein, hierbei nach Potentialgruppen und Spielräumen, insbesondere Ansprechbarkeit vs. nicht Ansprechbarkeit für Nachhaltigkeit zu unterscheiden.
Ein biographischer Ansatz könnte besondere Einblicke hinsichtlich einer Sensibilisierung für nachhaltigen Konsum im Lebensverlauf bieten. Auch könnte nach Clustern von Gelegenheitsfenstern gefragt werden.
Zu berücksichtigen ist allerdings auch, dass neben den identifizierten Gemeinsamkeiten und Unterschieden in den jeweiligen Bevölkerungsgruppen auch vielfältige Unterschiede in der Orientierung bestehen, so dass die genannten „Gelegenheitsfenster“ auch explizit so genutzt werden können, dass es einer nachhaltigen Transformation widerspricht. So kann der jungen Familie vielleicht endlich der SUV verkauft werden.
Die Frage “Wie kann den zentralen Herausforderungen in den jeweiligen Lebensphasen bzw. bei den jeweiligen Gelegenheitsfenstern auf nachhaltige Weise begegnet werden?“ ist sinnvoll und vielversprechend. Die Gruppe wurde darin bestärkt, ihre diesbezüglichen Unterfragen weiterzuverfolgen:
- Welche Konsumentscheidungen müssen in verschiedenen Situationen und Stationen in der mittleren Phase getroffen werden? Wann entstehen neue Konsumherausforderungen bzw. kommen neue Gestaltungsbereiche des Konsums hinzu? Welche Gestaltungsmöglichkeiten finden sich dann bzw. werden wahrgenommen?
- Bei welchen Lebensereignissen und biographischen Situationen werden Weichen für ressourcenschwere oder ressourcenleichte Konsummuster und ‐praktiken gestellt?
- Welche (individuellen, sozialen, strukturellen) Freiheiten und welche (Sach‐)Zwänge stellen die Weichen in die eine oder die andere Richtung? Welche Orientierungen und sozialen Bedeutungen, welche Kompetenzen und welches Wissen sind für die Entscheidungen an den Weichen relevant?
- Wie bilden und verändern sich in diesem Verlauf die Bedürfnisse? Welche Bedürfnisse werden bei verschiedenen Gelegenheitsfenstern auch von außen suggeriert, bspw. durch gesellschaftliche Rollenerwartungen, Peer Groups, Marketing und Werbung, selbsternannte Lifestyle‐Berater:innen, etc.? Welche Rolle spielen (wenn überhaupt) Umwelt‐ und Nachhaltigkeitsgesichtspunkte bei den Gelegenheitsfenstern? Gibt es hierbei Unterschiede zwischen ihnen?
Gleichzeitig sind bei den Gelegenheitsfenstern auch über individuelle Biografien hinausgehende strukturelle Faktoren mitzudenken, wie die kulturelle Aufladung des Konsums und gesellschaftliche Bedingungen der Lebensführung (z.B. die systematische Unsichtbarmachung der Implikationen unseres Konsums, gesellschaftliche Ungleichheit als Treiber von Statuskonsum). Insofern ist auch zu fragen, was zur Normalisierung und Verfestigung bestimmter Lebensweisen führt.
Transformationskorridore
Ein generelles Fazit war, dass Ober‐ und Untergrenzen des Konsums in ihrer Orientierungsfunktion für das Handeln sinnvoll sein können, insbesondere vor dem Hintergrund der Notwendigkeit eines fundamentalen Richtungswechsels zu einem sozial und ökologisch verträglichen Konsum. Sie helfen auch Verteilungskrisen zu identifizieren, die entstehen, wenn wir Begrenzungsaufgaben nicht gestaltend in Angriff nehmen.
Ein systemischer Ansatz wie der der Korridore ist darüber hinaus sinnvoll, da individuelle Begrenzungen im Konsum die existierenden Probleme nicht lösen. Beschränkungen werden eher akzeptiert, wenn sie als gerecht wahrgenommen werden, d.h. alle betreffen. Unsere offene Gesellschaft lässt viele Möglichkeiten für (nicht) nachhaltige Optionen, insofern ist es ein strukturelles Erfordernis für die Nachhaltigkeitstransformation, dass wir unsere Optionen am Ende bewusst wieder einengen.
Allerdings bleibt die Frage bestehen, wie Grenzen sprechbar gemacht und kommunizierte werden können. Wie werden (Konsum‐)grenzen in der Gesellschaft symbolisiert? Wie wird in der Gesellschaft klar, was an Grenzen notwendig ist und gezogen wird? Wie kann ausgehandelt werden, was genug ist?
Es wurden mehrere potentielle Kontroversen identifiziert: So sind Korridore als Metapher für den gesellschaftlichen Dialog und das Aushandeln qualitativer Grenzen sinnvoll, wobei eine quantifizierende Semantik vermieden werden sollte, denn sie suggeriert feste, unverhandelbare Fakten. Gleichzeitig bleibt eine rein qualitative Grenze diffus und erzeugt Unsicherheit und Orientierungslosigkeit. Die Ambivalenz bzw. die Möglichkeiten einer Balance zwischen notwendiger Offenheit und Konkretheit ist empirisch noch genauer zu untersuchen. Darüber hinaus kann auch die Kommunizierbarkeit von Grenzen mit Hinweis auf die Stellung, die das Freiheitsparadigma in unserer Gesellschaft hat, grundsätzlich in Frage gestellt werden. Dieses Argument kann aber vor dem Hintergrund des ihm zugrundeliegenden sehr eingeschränkten Freiheitsverständnisses in Frage gestellt werden, insbesondere vor dem Hintergrund des notwendigen Zusammenhangs zwischen Freiheit und Begrenzung, der Existenz anderer fundamentaler gesellschaftlicher Normen wie Gerechtigkeit, sowie der Tatsache, dass es keinen unbeeinflussten Diskurs gibt (siehe z.B. die machtvolle Setzung von Konsumnormen durch Unternehmen mit unsichtbaren Verantwortungsketten.
Kontrovers diskutiert wurde auch die Notwendigkeit eines direkten Zusammenhangs zwischen Ober- und Untergrenzen. Eine interessante Frage in diesem Zusammenhang ist, welcher Spielraum für Korridore tatsächlich bleibt, d.h. wie weit Ober‐ und Untergrenzen auseinanderliegen, wenn es einen ökologisch und sozial verträglichen Konsum geben soll. Ist es vor diesem Hintergrund gegebenenfalls sinnvoller von Konvergenzpfaden statt von Korridoren zu sprechen?
III. Ausblick
Folgende Ideen für weitere Projekte und Kooperationen wurden entwickelt:
- „Gelegenheit macht nachhaltig“: Biographische Interviews zu den einzelnen Bedürfnisfeldern durchführen und nach Entscheidungsfenstern untersuchen. Vergleichen, inwieweit sich eine Normalbiographie von den empirischen Befunden unterscheidet ‐ wie passt die Biographie in den Korridor? Untersuchen, wie biographische Ereignisse Entscheidungen beeinflussen.
- „Suffizienzdialog“ Sprechbarkeit von Normen der Suffizienz und Grenzen?, Inter‐ und transdisziplinäre Zusammensetzung
- Forschungsprojekt mit dem Fokus auf ökonomische Eliten
Schließlich ergaben sich folgende Anregungen für die DFG:
- Eine Ausweitung der inter‐ und transdisziplinären Formate ist sinnvoll und wünschenswert. Gleichzeitig ist die Förderung disziplinär verankerter Grundlagenforschung zu den oben genannten Themen wichtig.
- AGs dieser Art sind fruchtbar, aber es sind weitere Förderformate und Schnittstellen notwendig, um eine solche Arbeit weiterzuführen bzw. zu vertiefen, insbesondere auch da inter‐ und transdisziplinäre Forschung viel mehr Zeit braucht.
- Es stellt sich die Frage, wie die Förderung von „Risikoprojekten“ und außerordentlichen Formate ausgebaut werden kann.
Berlin, den 15.5.2019
Birgit Blättel‐Mink, Doris Fuchs, Konrad Götz, Melanie Jaeger‐Erben, Nina Langen, Henrike Rau, Martina Schäfer
10./11.9.2018
1./2.4.2019 (Rundgespräch)
Programm (200 KB)
UNEA-4 Event
‘Enablers of Sustainable Lifestyles’
Green Tent, 11.3.2019
Flyer UNEA-4 (98 KB)